Über 300 Fäuste kämpfen für den Kinder Schutzbundberschrift

2000 Euro fließen auf das Spendenkonto / Rheiner Athleten stellen sich in beeindruckender Form vor

 

RHEINE. (sek) – Bitterböse stieren sich die beiden jungen Männer an. Urplötzlich springen sie aufeinander los, Schläge und Tritte wirbeln rasend schnell durcheinander. Minutenlang gibt keiner der beiden nach, bis die Kontrahenten irgendwann ermattet am Boden liegen. Objekt des Streits: Eine Banane. „Die Jugend ist nicht verloren", ruft Moderator Klaus Hermann ins Mikrofon, „die beiden streiten schließlich um eine Banane und nicht um einen Big Mäc." Vier Fäuste für ein Halleluja? Schnee von gestern.

Am Samstagabend gab es in der Kopernikus-Halle über 300 Fäuste - nicht für ein Halleluja, sondern für den Kinderschutzbund. Der erste „Rheiner Charity Cup" unter der Schirmherrschaft von Bürgermeisterin Angelika Kordfelder brachte 2000 Euro in die Kasse der Hilfsorganisation, die sich um Kinder und Jugendliche kümmert, die unter körperlicher und seelischer Gewalt zu leiden hatten bzw. haben. Anne Sundermann, Geschäftsführerin des Deutschen Kinderschutzbundes in Rheine, war von der Aktion begeistert: „Es ist enorm, dass sich Privatmenschen so für Kinder einsetzen. Und besonders bemerkenswert finde ich, dass man durch den Kampfsport Kindern hilft, die sich selbst nicht wehren können."

Über 160 Teilnehmer verzeichneten die Organisatoren Werner Tewes, Ludger Möller, Uwe Mandler und Heinz Evelt. Diese kamen aus den verschiedensten Kampfsportbereichen wie Karate, Taekwondo, Jiu-Jitsu und vielen mehr. Was die Nachwuchsathleten dabei zeigten, sei beeindruckend, unterstrich Kampfrichter und Mitorganisator Uwe Mandler. „Es war von Beginn an ein sehr hohes Leistungsniveau. Alle Leistungsklassen vom Schüler bis zum Meister waren vertreten, aber es waren durchweg Superleistungen."

Von neun Uhr morgens bis in die Abendstunden maßen sich die Athleten verschiedene Stile untereinander. Freistil mit Waffen, Selbstverteidigung - was so martialisch klingt, erreicht eigentlich genau das Gegenteil, versicherte Kampfrichter Mandler, der im Moment ein Studium der Kampfsportpädagogik absolviert. „Kämpfen, ohne zu siegen", erklärte der Pädagoge, „das ist das Ziel. Kinder aus einem schwierigen sozialen Umfeld könnten sich durch die festen Regeln und die Etikette des Kampfsports wieder im Leben orientieren. Und die Körpersprache und die Aura eines Kampfsportlers helfen oft, eine Auseinandersetzung zu verhindern."

Bürgermeisterin Kordfelder kam nach dem Show-Programm vor der Siegerehrung etwas verschüchtert auf die Matte. „Ich bin sehr beeindruckt", verkündete sie, „und etwas Angst habe ich auch gehabt."

Die Sportschule Yuishinkan erreichte sechs erste, fünf zweite und drei dritte Plätze; die Sportschule Song kam auf zwei Mal Gold, einmal Silber und drei Mal Bronze. Die Kampfsportler des TV Jahn schließlich verließen die Matte mit sechs ersten, zwei zweiten und einem dritten Rang.

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